//MALEREI

MR1 – 2023

Mark Rothko – Blue, Orange, Red
Öl auf Leinwand.
125 x 110 cm

JP1 – 2023

Pollock.
Öl auf Leinwand.
160cm x 140cm.

Pigment Print auf Hahnemühle paper.
Edition 25 & 5 AP.
80cm x 65cm.

AD1 – 2023

Dürer – Feldhase
Öl auf Leinwand.
80 x 80 cm

PP1 – 2023

Pablo Picasso – Woman with a book
Öl auf Leinwand.
107 x 80 cm

GR1 – 2022

Richter Candle.
Öl auf Leinwand.
266cm x 150cm.

Pigment Print auf Hahnemühle paper.
Edition 25 & 5 AP.
90cm x 65cm.

EH1 – 2022

Nighthawks.
Öl auf Leinwand.
100cm x 70cm.

RM1 – 2022

Lovers by Magritte.
Öl auf Leinwand.
140cm x 105cm.

//SKULPTUREN

MONO I – 2023

resin sculpture with
inlaid cutlery
by Peter Raacke

MONO II – 2023

resin sculpture with
inlaid cutlery
by Peter Raacke

SOLID REALITY I – 2023

solid resin block sculpture
“La Crois” – eau de javel.

//DIGITAL&AUDIO

META 2. EVOLUTION – 2020

Soundscape
Audio Installation
Collaboration with Johann Alexis
Listen on YouTube


SUCTION I,II,III – 2023
Video Installation & Soundscape
SUCTION I – UNDER ARREST
SUCTION II – PABLO
SUCTION III – B&M KISS

//ABOUT

Die chinesischen Auftragnehmer vermitteln die Reproduktionsaufträge an Kunsthandwerker, die für Malcolm Gompf anonym sind und auch bleiben. Der Konzeptkünstler gibt hiermit die qualitative und gestalterische Kontrolle über sein Werk auf und deklariert den „Lauf der Dinge“ zum künstlerischen Prozess. Auch der Weg der Werke von China über die globalen Logistikstrukturen zu seinem Künstleratelier im nordfranzösischen Elsass wird dokumentiert und ist Teil des Gesamtwerkes

Der deutsch-amerikanische Konzeptkünstler Malcolm Gompf beschäftigt sich mit Malerei im Spannungsfeld von globalisierenden Märkten, der Digitalisierung von Kunst, dem künstlerischen Konzept Readymade und klassischen kunsthistorischen Positionen. Seine aktuelle Serie ist ein Kommentar zu kulturellen und industriellen Appropriationsstrukturen in aufstrebenden digitalen Diktaturen.

Realität vs. Metaverse – Kopie vs. Fake. Malcolm Gompf wandelt prominente Werke der Kunstgeschichte in „hoch-gepixelte“ digitale Statements um. Schlüsselwerke von Gerhard Richter, Jackson Pollock, René Magritte und Edward Hopper sind nach der künstlerischen Umgestaltung auf den ersten Blick nicht mehr identifizierbar. Trotz der digitalen Abstraktion bleibt die Qualität der Farbharmonie und Komposition der Meister jedoch weiterhin spürbar.

Die digitalen Bilddaten werden im nächsten Schritt an zufällig gegoogelte, wechselnde chinesische Dienstleister gesendet. Diese erhalten den ungewöhnlichen Auftrag, die digital-abstrakten Motive des Künstlers in Öl auf Leinwand zu reproduzieren – normalerweise produzieren diese Dienstleister Schoßhunde, Katzen oder Familienprortraits im Sonntagsanzug. Mit dieser Aktion reflektiert Malcolm Gompf die Problematik von Originalität und Plagiat in den Weltmärkten sowie die Bedeutung von handwerklicher Qualität und Digitalisierung im heutigen Malereibegriff.

Die Welt der Wahrnehmung ist immer in Bewegung. Die Grenzen zwischen Kunst, Kopie, Märkten und Technologie sind fließender denn je. Malcolm Gompf sieht seine Kreationen als eine Art Forschungsprojekt innerhalb dieses theoretischen Frameworks. Ästhetisch zieht er offensichtliche Parallelen zur Gaming-Welt und anderen Bereichen der digitalen Bilderwelt auf. Er liefert seine subjektive Interpretation/Abtastung des Vorhandenen. Das Ergebnis ist immer auch ein Produkt des Zufalls. Hier finden wir eine direkte Linie zu Hip-Hop und anderen Formen gesampelter elektronischer Musik. Letztendlich geht es Malcolm Gompf darum, eine Geschichte zu erzählen und diese auch im Betrachter abzurufen.

THE PROCESS:

> DIGITAL “CREATING” > CHINESE “CRAFTING”
> FEDEX “GLOBAL-ING” > “ANALOG” PAINTING

PROF. DR. GERHARD BLECHINGER
ZUR KÜNSTLERISCHEN POSITION VON MALCOLM GOMPF

Das Analoge begegnet uns heute zumeist als lächelndes Staunen über eine Welt, die es einmal gegeben haben soll. Der Beweis der Kompatibilität des Menschen mit Listen und  Tabellen ist bis heute nicht erbracht; indes kommuniziert eine neue Generation mittels Memes und Reels und fordert damit ein Maß an Sinnlichkeit zurück, das wir mit spukhaften technologischen Erweiterungen des Menschlichen, das wir spätestens im Metaverse verloren haben werden. Doch galt auch die Kunst als magisches Gewerbe. Die seit dem fünfzehnten Jahrhundert mit Delikatesse vorgetragenen Kopien des Sichtbaren, insbesondere aber des über die Sinne Hinausragenden war lange und nicht ohne Grund dem Bereich des Religiösen vorbehalten. Spät erst, vielleicht seit dem Anbrechen der Moderne vor zweihundert Jahren bemerken wir, daß der abendländische Kanon des Bildnerischen einen spezifischen Kosmos bildet, eine Sicht auf die Welt, die weder universell noch frei von Ideologemen ist. Malcolm Gompfs Arbeiten bilden Bezüge zu dieser abendländischen Bildwelt. Ins fast Unendliche gezoomt, stehen wir vor quasi abstrakten Bildern, deren handwerklich gemalten und also analogen Pixel uns nur vordergründig an altmeisterliches Schaffen erinnern will. Tatsächlich aber erinnern sie uns von der nötigen Ferne an jenen Bilderkanon, der bis vor kurzem den abendländisch Gebildeten geläufig war. Mit wenigen übergroßen Farbflächen gelingt es Malcom Gompf, an unser Erinnern zu erinnern. Auch wenn prominente Ausstellungen zum Status Quo der Künste unlängst Anderweitiges behaupteten; Malcolm Gompfs Arbeiten zeigen uns, daß der Kanon der Künste und seine Prädispositionen auch heute gültig sind. Ob man die Neigung verspürt, dies mit einer Wertung zu verbinden oder nicht, spielt keine Rolle; gültig sind sie, weil sie erinnerlich sind. Kulturen sind Mnemosysteme deren geographische und chronologische Wirkmächtigkeit dieser  Tage niemand mehr unterschätzen sollte. Daß Malcolm Gompfs Arbeiten uns auf diesen Zusammenhang hinweisen, machen sie zu einem philosophischen Argument in unserer zeitgenössischen Situation. Das ist es, was man einmal erwartet hat von der Kunst der Moderne.


Gerhard Blechinger ist ein deutscher Medientheoretiker. Seit Oktober 2022 ist er Präsident der Hochschule für angewandtes Management. Blechinger ist in Erding geboren und hat an der LMU Kunstgeschichte und Ethnologie studiert. Er war unter anderem stellvertretender Direktor des Medienmuseums und Leiter des Medialab am ZKM Karlsruhe.

Malcolm Gompf, geboren 1970 in Karlsruhe, lebt und arbeitet in Frankreich. Der Autodidakt wurde von Professor Hans-Peter Schwarz zum Hochschuldozenten an der ZHDK (Zürich) ernannt. Als Künstler schuf er Klanginstallationen für Institutionen wie das ZKM (Karlsruhe) und das Vitra Design Museum (Riehen). Malcolm Gompf stellte u.a. bei La Maison des Temps (Kauffenheim, Frankreich) und City&Arts (Baden-Baden) aus, experimentelle Fotoarbeiten von ihm waren im südfranzösischen Sète zu sehen.

RECENT EXHIBITS – AUSTELLUNGEN

1999 – 2020

– Multiple SOUNDSCAPES for VITRA DESIGN MUSEUM, ZKM, …
– Founding Member DESIGNERSHOCK, Berlin.
– Multiple experimental Photo Exhibitions, Sète
– Various Book, Online & CD-ROM Publications (ZHDK, Phaidon Press, ZKM)


2020

META I group show, sound piece in collaboration with Johann Alexis, Kauffenheim, France


2022 

Essenz I, Group show with Johann Alexis and Prof. Jürgen Werner Schulz, Villa Bénazet, Baden-Baden, Germany


2023 

Essenz II, Group show with Johann Alexis, Villa Bénazet, Baden-Baden, Germany / Download Invite

Art Karlsruhe, Solo Show, Karlsruhe, Germany

REPRESENTATION – VERTRETUNG

La Maison des Temps
Gianna Haehling von Lanzenauer
Kuratorin

gianna@maisondestemps.net
https://maisondestemps.net/

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